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Welchen Beruf haben Sie ursprünglich gelernt?
Ich bin nun 41 Jahre in der Schweiz, seit vier Jahren eingebürgert (erzählt er stolz). Als junger Mann, damals noch in Griechenland, habe ich mit Strassenmaschinen gearbeitet, Reparaturarbeiten geleistet. In der Schweiz habe ich dann eine Anlehre als Maler gemacht und bin zum Vorarbeiter aufgestiegen. Bei der BGH habe ich anfänglich als Maler und Hauswart gearbeitet, nach ein paar Jahren aber nur noch die Hauswartung gemacht.

Was hat Sie dazu bewogen, Ihre Arbeit in einer Baugenossenschaft auszuüben?
Meine Frau und ich lebten in einer kleinen Wohnung und suchten dringend etwas Grösseres. Als meine Frau zum wiederholten Mal auf dem Büro der BGH nach einer Wohnung fragte und man hörte, dass ihr Mann Maler sei, bot man uns eine Familienwohnung an. Das hatte allerdings einen Haken, denn an die Vermietung der Wohnung war die Verpflichtung geknüpft, dass ich als Maler und zwei Tage als Hauswart arbeiten sollte. Da ich zu diesem Zeitpunkt eine Arbeitsstelle hatte, zögerte ich etwas. Zusammen mit meiner Frau habe ich mich dann aber doch dafür entschieden, woraufhin wir eine grössere Wohnung in der Siedlung Staudenbühl erhalten haben und ich meine Arbeit als Maler und Hauswart aufgenommen habe.

Worin bestand die grösste Herausforderung in Ihrem beruflichen Alltag?
Zu Beginn war es für mich etwas schwierig, da mein Deutsch noch nicht so gut war. Die Erwartungen der Mieter waren hoch – ich sollte stets schnell reagieren, wenn ich gerufen wurde. Auch musste ich Vertrauen erarbeiten, das gelang erst mit konstanter guter Arbeit und Hilfsbereitschaft.

Warum sind Sie der BGH als Angestellter so viele Jahre treu geblieben?
Ich war zufrieden mit der Arbeit, es kam immer etwas Neues, es blieb vielseitig. Am Anfang habe ich einige Jahre ein paar Tage die Woche als Maler gearbeitet und als Hauswart erste Erfahrungen gesammelt, später war ich dann zu 100 % als Hauswart angestellt. Dazu war es schön, so nahe bei der Familie zu sein. Vorher, bei der Arbeit für andere Unternehmen, war ich den ganzen Tag unterwegs, manchmal weiter entfernt und hatte durch diese Fahrten viel zusätzlichen Stress.

«Mit der Zeit kennt man die Mieter und hat ihr Vertrauen gewonnen, das ist ein schönes Gefühl.»

Achilleas Zarampoukas

Was hat Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spass gemacht?
Ich konnte sehr vieles selbst machen, auch mal bei den Malern aushelfen, einen Verputz machen oder eine Maschine eigenhändig reparieren. Auch der Kontakt mit den Genossenschafter*innen war positiv. Mit der Zeit kennt man die Mieter und hat ihr Vertrauen gewonnen, das ist ein schönes Gefühl.

Gibt es eine witzige oder besonders beeindruckenden Episode aus Ihrem Alltag?
(Achilleas überlegt länger) Es gibt viele Geschichten. Einmal hat mich eine Mieterin gerufen, weil sie ihren Schlüssel verloren glaubte. Sie dachte, er sei aus dem Fenster in einen frisch zusammen genommenen Laubhaufen gefallen. Ich habe den ganzen Laubhaufen umgekehrt, den Aussenbereich vor dem Haus abgesucht, doch leider ohne Erfolg, der Schlüssel konnte nicht gefunden werden. Kurze Zeit später hat die Mieterin den Schlüssel zu Hause in einer Schublade wiedergefunden, sie hatte ihn bereits versorgt.

Worauf freuen Sie sich in Ihrem Ruhestand?
Im Sommer etwas länger am Meer bleiben zu können und die Berge öfter zu geniessen. Aber wenn ich hier bin, würde es mich auch freuen, noch etwas auszuhelfen, wenn es mich braucht oder die Siedlungskommission tatkräftig Unterstützung braucht.

Welche Tipps möchten Sie Ihrem Nachfolger Chris Conradin mit auf den Weg geben?
Es ist sicher nicht einfach, sich das Vertrauen zu erarbeiten, aber es ist das wichtigste. Ohne das Vertrauen der Mieter geht es nicht. Also gute Kontakte aufbauen und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn Mieter nicht weiterwissen. Ich rate Chris, bei Notfällen schnell zu reagieren und zu zeigen, dass er da ist für die Mieter, auch wenn er nicht in der gleichen Siedlung wohnt.

 

Besten Dank für das Interview, herzlichen Dank für den unermüdlichen Einsatz bei der BGH und alles Gute auf dem weiteren Lebensweg.

Dieses Interview ist im Genossenschafts-Magazin WohnZeit erschienen.