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100 m2 – 1000.–/Mt: mit Seesicht

So sehen die Utopien aus. Doch eine Wohnung mit günstigem Mietzins, Joelle Zimmerli spricht von «Wohnraum Stückpreis 1000.–/Monat» ist für viele notwendig. Als Teilzeitmitarbeiterin steht keine volle AHV zur Verfügung, die Pensionskasse ist «dank» Koordinationsabzug nicht auf das ganze Einkommen geäufnet und der Mietzins darf ein Drittel des Einkommens nicht übersteigen. Solch eine zahlbare Wohnung ist eigentlich nur in Genossenschaften zu finden. Sie muss ja auch noch weitgehend hindernisfrei sein, so dass man so lange wie möglich in guter Nachbarschaft leben kann.

50 m2 ganz privat
Das heisst, die Wunsch-Wohnung muss gut möblierbar sein und wird kleiner sein, als in der Utopie. Und weil sie kleiner ist als die bisherigen vier Wände, braucht es eine kontrollierte Wohnraumbelüftung, die dafür sorgt, dass sich das Klima wie frisch gelüftet anfühlt, ohne dass dazu die Fenster geöffnet werden müssen. Dieser Komfort hat den Nachteil, dass die Raumluft trockener ist und den Vorteil, dass es rasch geht, bis die kleine Wäsche im Badezimmer wieder trocken ist.

 


Simone Gatti, Gerontologin INAG und Organisationsberaterin BSO, ist die Präsidentin der Genossenschaft Zukunftswohnen.
Duschen statt Baden

In der Regel ist das Badezimmer ohne Badewanne ausgestattet und verfügt dafür über eine hindernisfreie geräumige Dusche. Da nicht alle «Dusch-Fans» sind, wird häufig an einem guten Ort im Haus (z.B. mit Aussicht in den Abendhimmel) ein Bad erstellt, das mit und ohne Badelift genossen werden kann.

Wohnungsergänzende Räume für allerlei
Und weil der private Wohnungsbereich kleiner ist als andernorts, wird dieser durch gemeinschaftlich nutzbare Fläche ergänzt. Der Begegnungsraum ergänzt die Wohnungen für nachbarschaftliche Treffen, Kurse, gemeinsame oder private (Geburtstags-) Essen und Feste, Film-Abende, Vorträge. Und wenn auch noch für Hobbies ein Raum zur Verfügung steht, können viele Interessen am neuen Wohnort wieder gepflegt werden.


Gemeinsame Mahlzeiten
Waschsalon mit Kaffeebar

Neu ist die Platzierung der Waschküchen nicht mehr im Keller sondern im Erdgeschoss oder auf einem Wohngeschoss, oft ergänzt mit Platz für das Bügelbrett, Sitzgelegenheiten und einer Kaffeemaschine, damit das Bügeln bei einem Schwatz und einem Kaffee versüsst werden kann. Überaupt dienen Räume im Erdgeschoss der gemeinschaftlichen nutzen, so dass die Nachbarn auf
einen Blick sehen, ob schon jemand bereit ist für den nächsten Jass oder so. Jede Liegenschaft bietet hier andere Möglichkeiten.

Genossenschaftlich: Partizipation
Deshalb ist es sinnvoll, die künftigen Bewohnenden schon in der Planung einzubeziehen. Solche «Echoräume» können dazu dienen, die Interessen und Hobbies der Erstmieter zu erfragen, die geplante Materialisierung unter die Lupe der künftigen Nutzenden zu legen und gleichzeitig die Identifikation mit dem neuen Wohnraum zu entwickeln. Denn nach Bezug sind es ja die Bewohnenden, welche die Verantwortung für das Leben in den gemeinschaftlichen Räumen übernehmen.


Der Begegnungsraum ergänzt die Wohnungen für nachbarschaftliche Treffen, Kurse, gemeinsame oder private (Geburtstags-)Essen und Feste, Film-Abende, Vorträge.

Gemeinsame Aktiväten fördern die Gesundheit
Simone Gatti

Simon Gatti setzt sich seit Jahren dafür ein, neue passende Wohnformen für Menschen in allen Lebensphasen zu entwickeln. Ein zentrales Anliegen sind ihr insbesondere die Bedürfnisse von Singles und Paaren in der 2. Lebenshälfte. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen, Investoren und Gemeinden hat sie bereits mehrere Projekte erfolgreich umgesetzt, bei welchen selbstbestimmtes und gemeinschaftsorientiertes Wohnen im Fokus stehen.

Dieser Artikel ist im Jahresbericht 2018 erschienen.